Vorab sei geklärt: Für diesen Artikel wurden keine Tiger gequält.
Im letzten Artikel (Die Dreifaltigkeit der Sicherheit [öffnet in neuem Tab]) habe ich erläutert, dass unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen auf verschiedene Menschen deutlich unterschiedliche Wirkungen haben können. Auch wenn für alle Personen dieselbe Bedrohungsstufe herrscht, fühlen sich Personen unterschiedlich sicher.
Dies hängt ab vom persönlichen Risikogefühl, der eigenen Selbstsicherheit, Erfahrung mit Gefahrensituationen und dem eigenen Ausbildungsstand.
Ziel eines Schutzkonzeptes muss demnach sein, den Personen ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Dies solltest Du wissen, wenn Du als Unternehmer Deine Firma durch kommende Krisen führen willst.
Doch genug der Einleitung. Begeben wir uns auf einen Spaziergang in den Stadtpark. Wir setzen uns ins Gras im Schatten eines Baumes und genießen unsere Mittagspause. Der Wind kitzelt auf der Haut, die Vögel zwitschern und es riecht nach frisch gemähtem Gras. Zeit für unser leckeres Sandwich. Das Leben ist schön. Wir fühlen uns entspannt und sicher. Wer auch immer das Sicherheitskonzept für diesen Park erstellt hat, hat wohl alles richtig gemacht.
Was wir nicht wissen: Direkt neben dem Stadtpark liegt der städtische Zoo. Und aus diesem ist, aufgrund eines Missgeschicks eines Wärters, der Tiger ausgebüxt. Genau eben dieser Tiger sitzt nun im Baum über uns. Während wir uns auf unsere Mittagessen freuen, erkennen wir nicht, dass auch wir zum Mittagessen erklärt wurden. Nämlich durch den Tiger.
Obwohl wir uns in genau diesem Moment in höchster Lebensgefahr befinden, empfinden wir weder Angst noch Furcht.
Dieses Beispiel lässt erkennen, dass ein sicheres Gefühl allein keinesfalls ausreichend ist. Wenn wir der Sicherheitsbeauftragte des Stadtparks sind, dann geht es uns am Ende des Tages nicht nur darum, dass sich alle Personen sicher fühlen, sondern dass diese auch tatsächlich sicher SIND. Schließlich sollen die Besucher einen schönen Tag haben, unverletzt nach Hause kommen und möglichst bald wieder zurückkehren.
Wie schlägt man also die Brücke zwischen gefühlter und tatsächlicher Sicherheit? Dies möchte ich an diesem Beispiel erläutern.
Brückenschlag zwischen objektiver und subjektiver Sicherheit
Da das Gefühl der Sicherheit (subjektives Sicherheitsgefühl) hier im Park gegeben ist, fehlt es an der tatsächlichen (objektiven) Sicherheit. Eine Vorbeugung durch präventive Maßnahmen fällt aus, da die Gefahr bereits akut ist. Um die Sicherheit wieder herzustellen, müsste die Gefahr durch aktive Maßnahmen beseitigt werden.
Der Tiger muss also weg. Dazu müssten wir aber wissen, dass der Tiger überhaupt da ist. Glücklicherweise macht uns ein weiterer Parkbesucher auf das majestätische Tier im Baum aufmerksam. Haben wir den Tiger erkannt, hilft uns dies aber erst einmal nicht weiter. Die tatsächliche Sicherheitslage bleibt wie zuvor desaströs. Panik kommt auf, da wir nicht in der Lage sind, die Gefahr zu beseitigen.
Es bleibt uns nun zu hoffen, dass rechtzeitig das Zoopersonal oder die Polizei eintrifft und sich mit großkalibrigen Einsatzmitteln dem Tiger annimmt oder ihn zumindest einfängt und wieder zurück in den Käfig sperrt. (Und diesmal wirklich abschließt)
Wie unschwer zu erkennen soll es hier nicht um die Abwehr von Großkatzen gehen. Das Tier steht stellvertretend für alle möglichen Bedrohungen und Gefahren, die einem Unternehmen schaden können. Wenn wir den Stadtpark und den Tiger nun verlassen und diesen Vorfall auf Dein Unternehmen übertragen, können wir die Erkenntnisse wie folgt zusammenfassen:
1. Ignoranz führt in den Untergang!
Du kannst den Tiger im Baum ignorieren, aber nicht die durch ihn resultierenden Konsequenzen.
2. Awareness
Wenn Du sicher sein willst, musst Du dich mit Gefahren beschäftigen. Du musst ein Bewusstsein dafür schaffen, welche Gefahren und Bedrohungen möglich sind das Risiko eines Eintrittes einschätzen können.
3. Fokus auf die Lösung
Wenn Du erkannt hast, dass Gefahren existieren, hilft es nicht zu hoffen und zu glauben, dass schon nichts passiert. Stattdessen musst Du als verantwortlicher Unternehmer Kompetenzen entwickeln, um mit Gefahren und Bedrohungen umzugehen.
4. Aktion statt Panikstarre
Komme proaktiv ins Handeln. Es gibt einfache Möglichkeiten und Konzepte ein Unternehmen so aufzustellen, dass es die stärksten Stürme übersteht. Zögere nicht, dazu Experten zu Rate zu ziehen.
5. Kluge Kommunikation
Mach Deinen Angestellten klar, dass jeder einen Teil dazu beitragen kann, das Unternehmen sicher zu machen. Viele Augen sehen mehr als 2. Deine Angestellten sollten eine ähnlich hohe Awareness haben wie Du
Sicherheit ist Chefsache!
Es liegt nicht in Deiner Hand zu entscheiden, welche Krisen Dich treffen können. Aber es liegt in Deiner Hand, wie Du damit umgehst.
Mache aus Deinem Unternehmen ein Team, wie eine Schiffsbesatzung. Ein Schiff ist im Hafen am sichersten. Doch dort macht es keinen Profit. Um rentabel zu sein, muss es aufs Meer.
Wenn Deine Mannschaft weiß, was auf sie zukommen kann und Du als „Kapitän“ weist, welche Gefahren sie durchstehen können und welche Du besser umfahren solltest, dann wird Dein Schiff lange auf See bleiben und für große Profite sorgen.
ISTM bietet Schulungen an, um Dein Unternehmen krisenfest zu machen. Wir sorgen für die notwendige Awareness und erarbeiten Maßnahmen und Kommunikationswege, die Dir in dieser krisengeschüttelten Zeit einen enormen Wettbewerbsvorteil erschaffen werden.
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Bleib sicher, pass auf Dich auf und genieß Deine Woche!
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